Thunderbolt 4 oder Thunderbolt 5: Eine Entscheidungshilfe
Seit Monaten habe ich selbst nach der passenden Lösung für mein Videosetup gesucht. Die Frage, ob es ein Thunderbolt-4-Dock oder doch ein modernes Thunderbolt-5-Modell sein sollte, hat mich lange beschäftigt. Nach unserem ausführlichen Test des iVanky FusionDock Max 1 durch unseren Videographen Jan (hier geht es zu seinem Testbericht), der das Dock auch persönlich im täglichen Einsatz sehr lobt, habe ich mich schließlich für dieses Modell entschieden. Mit diesem Artikel möchte ich bei der Entscheidungsfindung helfen und zeigen, ob sich der Umstieg auf Thunderbolt 5 für Kreative aktuell schon lohnt.
Thunderbolt 5 steht kurz vor dem Durchbruch und bringt doppelte Bandbreite im Vergleich zu Thunderbolt 4. Doch nicht jeder Mac kann diese Schnittstelle nutzen: Aktuell sind nur Geräte mit den neuesten Apple-Chips wie dem M4 Pro, M4 Max oder M3 Ultra wirklich Thunderbolt-5-fähig. Wer ein MacBook Pro, Mac mini oder Mac Studio mit einem älteren Apple Silicon Chip nutzt, wird ein Thunderbolt-5-Dock nur im Thunderbolt-4-Modus verwenden können. Auch die maximale Anzahl an Monitoren bleibt weiterhin durch macOS begrenzt. In dieser technischen Übergangsphase nehmen wir das iVanky FusionDock Max 1 unter die Lupe und vergleichen es ausführlich mit aktuellen Thunderbolt-5-Docks von OWC, CalDigit, Anker, Sonnet und anderen.
Anforderungen kreativer Professionals an ein modernes Dock
Kreativprofis, die mit hochauflösendem Videomaterial, Musikproduktionen, 3D-Rendering oder komplexen Foto-Workflows arbeiten, stellen hohe Anforderungen an eine Dockingstation. Mehrere Monitore, parallele Datenströme, schnelle Speichermedien und stabile Netzwerkverbindungen sind essenziell. Ein leistungsfähiges Dock muss nicht nur viele Ports bereitstellen, sondern diese auch effizient und gleichzeitig bedienen können, ohne Engpässe oder Latenzen.
Ein einzelnes Beispiel: Wer mit einem M1 Max MacBook Pro arbeitet, möchte gleichzeitig drei Pro Display XDRs in 6K betreiben, eine Thunderbolt-SSD für 8K ProRes RAW ansprechen, SD-Kartenmaterial importieren, per 2.5 GbE Daten auf ein NAS sichern und über USB ein Audio-Interface sowie einen MIDI-Controller nutzen. Genau für solche realistischen, hochkomplexen Setups muss ein Dock ausgelegt sein.
iVanky FusionDock Max 1: Die Thunderbolt-4-Lösung im Detail
Das FusionDock Max 1 setzt auf ein durchdachtes Dual-Chip-Design mit zwei Thunderbolt-Controllern. Dies ermöglicht, bei Verbindung mit zwei Thunderbolt-Kabeln, den Betrieb von bis zu vier externen Displays. Drei 6K-Displays via Thunderbolt und ein 4K-Monitor via HDMI können gleichzeitig betrieben werden. Diese Quad-Monitor-Unterstützung ist im macOS-Umfeld einzigartig.
Das Dock bietet insgesamt 20 Anschlüsse, darunter zwei HDMI 2.0 Ports, zwei Thunderbolt 4 Downstream-Ports, sieben USB-Ports (mit bis zu 10 Gbit/s), UHS-II SD- und microSD-Kartenleser, 2.5 GbE Ethernet, einen 3.5 mm Audio-Anschluss sowie Power Delivery mit 96W für das MacBook und 30W für zusätzliche Geräte. Das Dock wird über ein 150W-Netzteil versorgt.
In der Praxis zeigt sich das FusionDock Max 1 stabil im Parallelbetrieb. Während vier Displays in Betrieb sind, laufen mehrere Speicher, Netzwerk und Audio ohne Performanceeinbruch. Das lässt sich auf die getrennte Lastverteilung über beide TB4-Controller zurückführen.
Zu den Schwächen zählen das Fehlen eines Ein- und Ausschalters, die moderate Wärmeentwicklung sowie die Nutzung des proprietären Y-Kabels für die Quad-Display-Funktionalität. Wichtig ist jedoch: Das Dock lässt sich alternativ auch mit zwei separaten Thunderbolt-4-Kabeln betreiben, was insbesondere bei Geräten wie dem Mac Studio von Vorteil ist, da hier die Ausrichtung der Anschlüsse das Y-Kabel weniger praktikabel macht. Die Nutzung dieses Spezialkabels ist also optional. Dennoch bleibt das iVanky-Dock für viele Anwendungsfälle konkurrenzlos.
Thunderbolt-5-Docks im Vergleich: Mehr Speed, weniger Vielfalt?
Die ersten Thunderbolt-5-Docks versprechen enorme Datenraten und erweiterten Funktionsumfang. Doch die Praxis zeigt, viele dieser Docks bieten zwar 80 Gbit/s Grunddurchsatz und 140W Power Delivery, müssen dafür jedoch bei der Portanzahl, Monitorunterstützung oder Flexibilität Kompromisse eingehen.
OWC Thunderbolt 5 Dock bietet drei TB5-Downstream-Ports, 2.5 GbE, SD und microSD (UHS-II), jedoch keine dedizierten HDMI- oder DisplayPort-Ausgänge. Displays müssen über TB oder USB-C laufen. Vorteilhaft sind die 140W für das MacBook und ein günstigerer Preis.
CalDigit TS5 Plus bietet 20 Ports, darunter zwei TB5, DisplayPort, 10GbE, 140W PD und Dual USB-Controller, um gleichzeitige USB-Transfers zu entkoppeln. Es ist leistungsstark, hat aber keinen HDMI-Ausgang und unterstützt nur zwei externe Displays.
Anker Prime TB5 Dock (Modell A83B5, 2025) kombiniert HDMI 2.1 und DisplayPort 2.1. Diese sind allerdings nicht gleichzeitig nutzbar. Der SD-Leser ist auf UHS-I beschränkt, und es fehlen einige USB-Anschlüsse. Dennoch überzeugt es durch integriertes 232W-GaN-Netzteil, 140W PD und einen Lüfter, der im Sommer lauter sein kann. Zwei TB5-Downstream-Ports mit 120 Gbit/s ermöglichen schnellen Speicherzugriff, jedoch nur begrenzte Monitoroptionen unter macOS. Zudem ist es dafür, dass es weniger Ports hat, sehr groß.
Sonnet Echo 13 integriert eine 1TB SSD und bietet zwei HDMI 2.1 Ports. Mit 100W PD, UHS-II SD-Kartenleser, aber leider viel zu wenig Ports Ports.
Was alle Modelle eint: Die maximal mögliche Zahl an Monitoren bleibt unter macOS gleich. Thunderbolt 5 allein hebt diese Grenze nicht auf.
Thunderbolt 4 vs. Thunderbolt 5: Ein Praxisvergleich
Thunderbolt 5 bringt zweifellos Vorteile, aber nur unter bestimmten Voraussetzungen:
- Displays: Dual-8K oder 4K bei 144Hz sind nur mit entsprechendem Windows-PC oder sehr aktuellen Mac-Modellen sinnvoll nutzbar. Wer mit 60Hz arbeitet, profitiert kaum.
- Storage: SSDs mit über 3 GB/s sind meist nur im RAID-Betrieb oder für Spezialanwendungen wie 12K BRAW erforderlich.
- Power Delivery: Wer ein 16-Zoll MacBook Pro unter Volllast betreibt, profitiert von 140W. In der Praxis reichen 96W für die meisten Workflows jedoch aus.
Viele TB5-Docks sind der ersten Generation zuzurechnen. Hier zeigen sich Kinderkrankheiten: fehlende HDMI-Ausgänge, weniger Ports, hohe Wärmeentwicklung, laute Lüfter und teilweise notwendige Firmware-Updates, die vom Hersteller noch nicht bereitgestellt wurden.
Fazit: Wann lohnt sich welches Dock? iVanky FusionDock Max1?
Das iVanky FusionDock Max 1 liefert, was viele aktuelle TB5-Docks noch nicht leisten. Maximale Anschlussvielfalt, Quad-Monitor-Support, hohe Stabilität und ein bewährtes Thunderbolt-4-System, das mit Apple Silicon perfekt harmoniert.
Wer einen Thunderbolt 5 Mac besitzt und bereits in High-End-Zubehör investiert hat, sollte ein TB5-Dock prüfen. Vorausgesetzt, die Anforderungen übersteigen die 40 Gbit/s von TB4 deutlich. Für alle anderen bleibt das FusionDock Max 1 auch 2025 eine überaus sinnvolle und leistungsstarke Wahl im Kreativbereich.
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