Onyx Boox Note Air 3 – Design und Funktionalität
In der Box der Onyx Boox Note Air 3 befindet sich neben dem E-Reader selbst der Stylus und eine Silikonkappe für den Stylus, Ersatz-Stiftspitzen, ein USB-C-Kabel zur Datenübertragung und zum Laden und zuletzt noch ein SIM-Tool, das nicht für eine SIM-Karte genutzt wird, da das Tablet kein Mobilfunk-Modul besitzt, sondern zum Einsetzen einer microSD-Karte, womit sich der Speicher des E-Readers erweitern lässt.
Als separates Zubehör haben wir auch das magnetische Cover. Dieses ist ebenso sehr hochwertig, bietet aber aufgrund des offenen Designs an der Ober- und Unterseite natürlich nur einen begrenzten Schutz. Wie üblich triggert das Öffnen und Schließen das Aufwachen bzw. den Standby-Modus. Die Lasche des Covers ist so designt, dass sie auch den Stift, der magnetisch am E-Reader selbst angebracht wird, sicher festhält.
Schön wäre es nur gewesen, wenn ich ihn nach hinten falten könnte und es dort fest sitzen würde, aber irgendwie scheint der Magnet genau an dieser Stelle etwas schwach zu sein (vielleicht liegt es an meinem Cover). Was aber geht ist es diesen nach hinten zu klappen und dann das Cover aufzuklappen.
Stören könnte einige Nutzer, dass der USB-C-Anschluss durch das Cover verdeckt wird. Daher kann man nicht mit geschlossenem Display laden. Für mich ist das egal, da der Akku generell sehr lange hält und man selten laden muss. Schön ist natürlich, dass das Cover sich zu einem Ständer falten lässt.
Aber kommen wir zurück zum Onyx Boox Note Air 3. Dieser kommt mit Aluminiumgehäuse und ist super hochwertig verarbeitet. Wenn man es von hinten oder seitlich betrachtet, könnte es auch ein High-End-Tablet wie ein iPad oder ein Samsung Tablet sein.
Das gebürstete Metall und die abgerundeten Kanten fügen ein sehr edles Gesamtbild und auch aus Ingenieurs-Sicht kann ich sagen, dass alles sehr sauber verarbeitet ist. Nachteil ist natürlich, dass er (unter anderem auch wegen seiner Größe) mit 450 g ziemlich schwer ist. Was hier tatsächlich fehlt, ist eine IP-Zertifizierung. Ich vermute, dass das Tablet dennoch einigermaßen gegen Wasser und Staub geschützt sein dürfte und man einfach nur bei der Zertifizierung gespart hat, wie das viele Smartphone-Hersteller auch aktuell machen, aber es ausprobieren würde ich nicht, denn ohne Zertifizierung gibt es auch keine Garantie auf diese Art Schäden. Am Strand sollte man das Wasser also meiden (wobei IP-Zertifizierungen bei Salzwasser auch nicht helfen, je nachdem, wo man Urlaub macht).
Farblich ist es anthrazit gehalten, aber mit orangefarbenen Akzenten vorne mit dem Namen, seitlich mit USB-C-Port und Bluetooth- und Wifi-Schnittstellen, die markiert sind und hinten. Von vorne ist der Onyx Boox Note Air 3 ähnlich asymmetrisch gebaut wie etwa das Kindle Oasis. Gerade wegen seiner Größe und seinem Gewicht ist das auch nötig, um den E-Reader mit genug Kraft und Halt mit einer Hand festhalten zu können, ohne das Display zu berühren. Wenn ihr es mit der anderen Hand festhalten wollt, ist das auch kein Problem, da sich die Orientierung wie ein klassisches Android-Gerät drehen lässt. Entweder automatisch, oder hier sogar manuell.
Auf der linken Seite befindet sich wie bereits erwähnt ein USB-C-Anschluss. Hierüber wird der Onyx Boox Note Air 3 geladen, Dateien können hin und hergeschoben werden (Mac-Nutzer brauchen die App Android File Transfer und Vorschau/Quick Time Player müssen beendet werden, wie mit jedem anderen Android-Smartphone) und auch USB-C-Kopfhörer funktionieren damit, sofern ihr nicht via Bluetooth hört. Links sind außerdem zwei Lautsprecher. Da diese sich beide auf der linken Seite befinden, bedeutet das natürlich, dass der Sound, je nachdem, wie man das Tablet hält, einseitig klingen kann. Diese sind durchschnittlich, wie die meisten Lautsprecher in so einem dünnen Gehäuse, aber sind definitiv gut genug für Leute, die sich gerne E-Books vorlesen lassen und Hörbücher oder Podcasts anhören.
Zuletzt lässt sich noch erwähnen, dass die Power-Taste auch einen Fingerabdruck-Leser beinhaltet. Damit könnt ihr den Onyx Boox Note Air 3 einfach per Fingerabdruck entsperren.
Onyx Boox Note Air 3 – Display
Wichtig zu beachten ist vorab, dass es zwei Versionen gibt, also einmal den Onyx Boox Note Air 3 und den Onyx Boox Note Air 3C, wobei das C für Color steht und es mit buntem E-Ink-Display kommt. Wir haben die schwarz-weiß-Variante. Beim Kauf solltet ihr also genau darauf achten.
Der Onyx Boox Note Air 3 kommt mit einem 10,3 Zoll E-Ink Carta 1200 Display mit einer Auflösung von 1872 x 1404 und 227 PPI. Damit ist das Display schön scharf, was wichtig ist, um den gewünschten papierähnlichen Look zu erreichen.
Zudem sind die Reaktionszeit und die Aktualisierungsrate einstellbar, sodass man Ghosting minimieren kann und theoretisch auch YouTube- oder TikTok-Videos schauen kann, auch wenn es dafür natürlich nicht ideal ist.
Für das reine Lesen von einfachen E-Books ist das Display schon sehr groß. Aber wenn ihr auch Comics oder Mangas lest, wofür die Reaktionszeit und Größe des Displays perfekt geeignet ist, dürftet ihr damit sehr glücklich werden. Ob der E-Reader etwas für euch ist, hängt auch davon ab, was ihr generell damit machen wollt. Denn gerade für Notizen, Zeichnungen, das Bearbeiten von PDFs etc. ist es ideal. Also generell, wenn ihr damit wie mit einem Tablet arbeiten möchtet. Denn es ist im Großen und Ganzen ein Android-Tablet, aber eines, das deutlich angenehmer für die Augen ist.
Früher hatte ich etwa das erste reMarkable (der damals wirklich nicht gut war) für meinen erweiterten Chinesisch-Sprachkurs zum Lernen benutzt und es ist ein großer Unterschied, ob man auf ein konstant beleuchtetes iPad schaut oder (egal ob mit oder ohne Hintergrundbeleuchtung) man quasi auf Papier via E-Ink Display schaut. Die Augen werden nicht so schnell müde, man kann länger und konzentrierter lernen und arbeiten und hat gerade abends auch keine Schwierigkeiten beim Schlafen. Vor allem lässt sich hiermit vor dem Schlafen auch super im Bett lesen mit warmer, gedimmter Hintergrundbeleuchtung. Unten mal eine Aufnahme bei kompletter Dunkelheit und minimaler Hintergrundbeleuchtung (wobei zu beachten ist, dass meine Kamera auch quasi bei Dunkelheit gut sehen kann).
Für das vernünftige Arbeiten benötigt man auch einen vernünftigen Stylus und der Stylus des Onyx Boox Note Air 3 mit 4096 Druckempfindlichkeitsstufen ist tatsächlich sehr gut und präzise. Meine Schwester ist quasi die Künstlerin in der Familie und sie konnte damit in wenigen Minuten vor meinen Augen eine Zeichnung anfertigen und war selbst interessiert daran, obwohl sie auch ein iPad mit Apple Pencil 2 hat.
Onyx Boox Note Air 3 – Hardware
Auch wenn es nur ein E-Reader ist, sollte man sich nicht täuschen lassen, denn er kommt mit ordentlich Leistung. Im Inneren hat der Onyx Boox Note Air 3 einen Qualcomm Snapdragon 680, 4 GB RAM und 64 GB Speicher, der sogar via microSD-Karte erweiterbar ist, auch wenn ich glaube, dass die 64 GB vermutlich mehr als ausreichen. Und neben Wi-Fi ac und Bluetooth 5.0 ist hier noch ein Beschleunigungssensor und einiges mehr verbaut, sodass es praktisch ein Android-Tablet ist und vermutlich sogar mehr Leistung hat, als ein E-Ink-E-Reader vermutlich braucht. Das ist aber etwas Gutes, da man hier etwas hat, das man auch lange nutzen kann und das ohne Aufhänger flüssig läuft.
Ansonsten haben wir hier einen 3700 mAh Akku, der bis zu vier Wochen hält. Das ist nicht wie ein Kindle, das man gefühlt nie laden muss, aber definitiv stark genug, um durch den Sommerurlaub zu kommen. Dass der Akku nicht so lange halten kann wie ein reiner E-Book-Reader, ist einfach der stärkeren Hardware und dem Betriebssystem geschuldet. Laden tut er mit 15 W. Das ist nicht besonders schnell, reicht aber völlig aus, da schon nach kurzer Ladung man fast eine Woche extra Laufzeit hat.
Nur eine Kamera fehlt leider, die bei einigen Boox Modellen zum Scannen von Dokumenten da ist. Hier muss man am Smartphone Scann und übertragen, was ein zusätzlicher Schritt ist, den man im Idealfall nicht möchte.
Onyx Boox Note Air 3 – Betriebssystem und Software
Wie bereits erwähnt kommt der Onyx Boox Note Air 3 mit einem Android-Betriebssystem, das vom Hersteller genau auf das Gerät angepasst und individualisiert wurde. Entsprechend lässt es sich genau so bedienen wie jedes Android-Tablet, weshalb man mit der Menüführung gut zurechtkommen dürfte.
Einige klassische Apps wie Galerie, Rechner, Uhr sind bereits vorinstalliert. Alles andere könnt ihr im Google Play Store selbst herunterladen. Aktuell läuft auf dem E-Reader Android 12 als Firmware (aktuellste Version wäre 14). Das letzte Firmware-Update kam am 20.03.2024.
Bücher kaufen müsst ihr also nicht über den eingebauten Store, sondern habt die freie Wahl. Solltet ihr selber Bücher einfügen wollen, geht das auch ganz einfach, da alle gängigen Formate mit der vorinstallierten Reader-App unterstützt werden, also unter anderem auch die bekanntesten PUB, MOBI, PDF, AZW3, CBR. In den meisten dieser Formate lassen sich Schriften, Größe, das Scrollverhalten usw. einstellen, wie man das von anderen E-Book-Readern kennt.
Übrigens: Sollte der interne Speicher und eure microSD-Karte nicht mehr ausreichen, habt ihr in eurem Onyx-Konto 10 GB Cloud-Speicher, die ihr frei nutzen könnt. Das Verknüpfen anderer Cloud-Services ist aber auch möglich, also Dropbox, Google Drive, Onedrive und einige chinesische Services.
Onyx Boox Note Air 3 – Preis und Verfügbarkeit
Der Onyx Boox Note Air 3 ist bereits erhältlich und kostet 449 Euro [Amazon-Affiliate | Werbelink]. Nicht zu verwechseln mit der Farbvariante, dem Onyx Boox Note Air 3C, welcher 549 Euro kostet [Amazon-Affiliate | Werbelink]. Zubehör wie das Cover kosten extra, wenn nicht Teil des Bundles. Dieser kostet aktuell 53 Euro [Amazon-Affiliate | Werbelink].