Roborock S8 – Design und Funktionalität
In der Box des Roborock S8 befindet sich der Roboter selbst, ein Wischmopp, ein Netzteil, eine eigene Ladestation mit eingebauten Sensoren und einer Unterlage, um den Boden vor Nässe zu schützen. Eine große Dockingstation ist in dieser Variante nicht mit dabei. Diese kann man wegen fehlender Kompatibilität auch nicht nachträglich aufrüsten, weshalb Poweruser, die z.B. nicht immer selbst den Wassertank auffüllen oder den Staubtank entleeren möchten, sich direkt den Roborock S8+ oder den Roborock S8 Pro Ultra anschauen können. Zum Roborock S8 Pro Ultra und dessen Vorteile kommt demnächst noch ein separater Bericht.
Der Roborock S8 verfügt oben über drei Tasten zum Ein- und Ausschalten, zum Senden zur Ladestation und zum Starten des Saugvorgangs, falls man das Smartphone mal nicht zur Hand hat bzw. keinen Sprachassistenten nutzt. Durch längeres Drücken der linken Taste kann außerdem eine Kindersicherung eingeschaltet werden. In der Mitte befindet sich der Sensorturm, der mit LiDAR Sensoren bestückt ist, um den Raum und die Umgebung nicht nur zu Beginn, sondern auch während des Saugens oder Wischens kontinuierlich zu überwachen. So können neue Hindernisse sofort erkannt werden.
Wenn man die obere Abdeckung des Roborock S8 öffnet, erhält man Zugang zum Staubbehälter mit einer Kapazität von 350 ml und dem Filter. Hier wird ausschließlich Staub gesammelt, da Wasser in einem separaten Behälter auf der Rückseite mit einer Kapazität von 300 ml aufbewahrt wird. Obwohl kein Ersatzfilter enthalten ist, kann der vorhandene Filter problemlos gereinigt bzw. gewaschen werden, sodass er nicht unbedingt ersetzt werden muss und recht lange genutzt werden kann.
An der Vorderseite des Roborock S8 befinden sich die Reactive 3D Sensoren. Im Vergleich zum eigentlichen Vorgänger, dem Roborock S7, gibt es hier diesmal keine Kamera mehr. Stattdessen setzt man komplett auf strukturierte 3D-Licht und Infrarot-Bilderfassung um in hellen und dunklen Räumen Hindernisse zu erkennen. Auch wenn keine Fotos gemacht werden können, werden die Informationen jeweils nur auf dem Gerät verarbeitet und dann sofort gelöscht, sodass sie nicht in die Cloud geladen werden. Dafür hat der Roboter auch zwei lokale Zertifizierungen von der TÜV Rheinland.
Dies war aber auch bei den beiden Vorgängern genauso. Dass hier aber keine Fotos oder Videos gemacht werden können, dürfte aber selbst mistrauische Nutzer beruhigen. Daher finde ich das positiv, zumal die Sensoren hier nochmal besser sind als beim S7, wenn es um Hinderniserkennung geht. Der Roborock S8 kann sogar auf Tiere reagieren. Unter den Sensoren befindet sich noch eine kleine LED um das Vorfeld beim fahren zu beleuchten, wenn der Roboter im dunkeln oder unter dem Sofa fährt.
Obwohl der Roborock S8 über einen Stoßfänger verfügt, verwendet er diesen recht selten, daher ist das Risiko, dass der Roborock S8 etwas Zerbrechliches umstößt, sehr gering. Vor allem, wenn man in der App den „weniger Kollisionsmodus“ aktiviert, wo er proaktiv versucht nicht gegen Möbel zu fahren. Erkennen tut er insgesamt 42 Objekte wie Kleidung, Kabel, Schuhe etc. Darunter natürlich auch Tierhaufen.
Wenn man das Gerät umdreht und die Unterseite des Roborock S8 betrachtet, findet man neben den Fortbewegungsrädern auch die Seitenbürste und die inneren lamellenartige Bürsten. Neu ist hier nämlich, dass direkt zwei Bürsten eingebaut sind, also die sogenannte DuoRoller Bürste. Sie soll die Anzahl verhedderter Haare verhindern und generell alle möglichen Arten von Haaren auf unterschiedlichen Bodenarten ohne manuelle Eingriffe durch den Nutzer einsaugen können.
Ansonsten ist hier noch die Andockfläche für den Wischmopp, welcher sich kontinuierlich nach links und rechts bewegt (bzw. vibriert) um Dreck gründlicher zu reinigen und wo der Roboter vor Kontakt mit Teppichen diesen sogar anheben kann. Alternativ kann man Teppiche aber auch umfahren lassen.
Roborock S8 – App und KI-Features
Die Einrichtung der App für den Roborock S8 ist unkompliziert und erfordert nur wenige Sekunden. In der App kann man mehrere Roboter hinzufügen, verwalten, die Firmware aktualisieren, Tiereinstellungen vornehmen und entscheiden, ob die Reactive 3D Sensoren verwendet werden soll oder nicht. Datenschutzrelevante Funktionen müssen erst manuell aktiviert werden. Nutzer müssen den Datenschutzrichtlinien zustimmen, um einige Funktionen zu ermöglichen und sie manuell selbst aktivieren. Hinsichtlich Datenschutz und Cybersicherheit ist das Gerät vom TÜV-Rheinland als sicheres Smart-Home-Produkt zertifiziert und entspricht der Norm ETSI EN 303 645.
In der App kann man außerdem die Sprache des Roboters wählen, den Zustand der Bürsten, des Filters und des Tanks überprüfen und Saugstärke sowie Wassermenge für Saug- und/oder Wischvorgänge einstellen. Auch der Teppichmodus lässt sich aktivieren, der für eine stärkere Saugleistung auf Teppichen sorgt. Hier kommt das Vibrarise-Feature des Roborock S8 zum Einsatz, das den Wischmopp anhebt, sobald ein Teppich erkannt wird, ähnlich wie beim Roborock S7.
Beim ersten Start zeichnet der Roborock S8 mit seinen Lidar-Sensoren einen Grundriss des Raumes, ohne sich dabei zu bewegen. Da der Sensorturm sich bis zum Ende des Saugvorgangs den Raum analysiert, erkennt der Roboter seinen Standort und neu hinzukommende Hindernisse, ohne erst hineinzufahren. So entsteht ein Raumplan für die gesamte Etage, der automatisch aufgeteilt wird, wenn Türen oder Bodenänderungen erkannt werden. Der Roboter kann sogar bestimmte Möbel erkennen und automatisch Begriffe wie Küche oder Wohnzimmer zuordnen. Falls nötig, können Grenzen manuell neu gesetzt werden.
Der Roboter bietet viele Möglichkeiten für den Einsatz und die Anpassung. Durch die automatische Raumtrennung kann man bestimmen, welche Räume wann geputzt werden sollen. Man kann auch die Reihenfolge für mehrere Räume festlegen oder nur bestimmte Bereiche auswählen. Dabei lassen sich No-Go-Zonen für das Saugen (rot) und Nicht-Wischen-Zonen für Kabel oder Teppiche (blau) einrichten. Virtuelle Wände (rote Linien) können erstellt werden, die der Roborock S8 nicht überschreitet. Diese Lösung ist sehr präzise und zuverlässig.
Auf der Karte werden viele kleine Symbole angezeigt, die der Roborock S8 Ultra während des Reinigungsvorgangs erkannt und gemieden hat. Dazu gehören Steckdosenleisten, Säulen, Sockel, Schuhe, Füße und sogar Haustierhaufen. So wird vermieden, dass Gegenstände umgefahren werden, der Boden mit schmutzigen Schuhen oder Haustierschmutz aufgewischt wird oder Wasser an Steckdosenleisten gelangt.
Der Roborock S8 Ultra kann auch 3D-Karten erstellen. Wenn man selbst noch nachhelfen möchte, kann man das Matrix-Feature nutzen, um dem Roboter ein akkurates virtuelles 3D-Modell zur Verfügung zu stellen. Hierfür müssen erneut die Datenschutzregeln der App akzeptiert werden, und dann kann man mit der Kamera des Smartphones kurz durch den Raum laufen. Damit erzielt man relativ schnell, sehr genaue Ergebnisse, die der Roboter der bisher erstellten Karte zuordnet. Ob es wirklich einen Vorteil gebracht hat, kann ich nicht wirklich sagen.
Roborock S8 – Preis und Verfügbarkeit
Der Roborock S8 ist bereits (in weiß und schwarz) erhältlich und kostet 699 Euro und ist bei diversen Händlern erhältlich, wie z.B. Amazon [Amazon Affiliate Werbelink]. Zwar ist die UVP 100 Euro günstiger als noch beim S7 MaxV, aber dafür dass die Verbesserungen gar nicht so groß sind und keine größere Station mit dabei ist, ist es definitiv nicht günstig. Wobei aktuell ja alles teurer ist als vor 2-3 Jahren. Empfehlen würde ich es trotzdem. Für mich persönlich ist der Roborock S8 Pro Ultra aber nochmal interessanter und das Modell, was ich mir ins Erdgeschoss stellen würde. Dafür ist hier nochmal eine Preisübersicht der UVPs:
Roborock S8: 699€
Roborock S8 Plus: 899€ (Mit Absaugstation)
Roborock S8 Pro Ultra: 1499€ (Mit Reinigungsstation)